20 Jahre Chorleiter – ein Sommerkonzert in Dachsenhausen
Schon mal vorweg: Der Abend bot alles, was man sich von einem „Musikalischen Sommerabend“ nur erträumen kann: zwei bestens aufgelegte Chöre, beschwingte Musik, ein begeisterungsfähiges Publikum, eine ausverkaufte Halle und wahrlich sommerliche Temperaturen.
Der Frauenchor Dachsenhausen und der SonntagsChor Rheinland-Pfalz gaben am 28. Juni im Bürgerhaus in Dachsenhausen ein gemeinsames Konzert. Die Klammer für diese Kooperation, die ausgezeichnet harmonierte, war Winfried Kahl, der einerseits Sänger im SonntagsChor ist, aber vor allem und – bedeutsam für diesen Abend – seit 20 Jahren als Dirigent den Frauenchor Dachsenhausen leitet. Es war sein Jubiläumskonzert, es war sein Abend.
Die musikalischen Darbietungen waren in vier Blöcke gegliedert, die den Chören jede Möglichkeit boten, mit ihrem Können, ihrer Sangesfreude und der Breite ihres Repertoires zu glänzen.
Der Frauenchor Dachsenhausen eröffnete das Konzert mit bekannten Stücken aus beliebten Musicals, wie „König der Löwen“, aber auch mit Arrangements traditioneller Spirituals aus der Feder ihres Chorleiters. Aus dem Stand gelang es den Frauen, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Der erste Block des SonntagsChores widmete sich dem Thema „Gotteslob“ von einer modernen Seite. Mit dem letzten Stück vor der Pause, „This is my Father’s World“ von Ērics Ešenvalds, konnte Johannes Kalpers wie schon so oft unter Beweis stellen, dass er nicht nur ein guter Chorleiter, sondern auch ein brillanter Tenor ist.
Nach der Pause nahm der SonntagsChor den roten Faden wieder auf und fetzige lateinamerikanische Rhythmen rissen das Publikum mit. Mit einem Appell an alle, in den Frieden zu ziehen, von Udo Lindenberg übergaben die Sänger/innen des SonntagsChores das Staffelholz erneut an den Frauenchor Dachsenhausen, der noch einmal seine außergewöhnliche Sangeskultur erstrahlen ließ. Doch bevor es mit dem eigentlichen Programm weiterging, ließ es sich der Frauenchor nicht nehmen, seinen Chorleiter Winfried Kahl für seine 20jährige Tätigkeit zu ehren. Er musste sich ins Publikum setzen und seinen Sängerinnen ausnahmsweise einmal zuhören. Ein eigens auf ihn umgeschriebenes Lied erklang, während ein großes Banner mit Glückwünschen ausgerollt wurde. Für Sängerinnen und Chorleiter ein sehr emotionaler Moment. Höhepunkt und Abschluss war eine Bearbeitung von Winfried Kahl des „Gabriellas Song“ aus dem Film „Wie im Himmel“.
Mit einem gemeinsamen „Barbar’ Ann“ unter dem Dirigat des Jubilars, Rainer Hüsch dabei als Solist, entließen die Chöre ihr dankbares Publikum, zu dem auch der Präsident des Chorverbandes Rheinlandpfalz, Karl Wolff, gehörte, der an diesem Abend Claudia Kahl, Sängerin im Sonntagschor und im Frauenchor, für 40 Jahre Sangestätigkeit ehrte. Er sprach ihr seine Anerkennung für ihre Treue zum Chorgesang aus und wünschte ihr auch weiterhin viel Spaß an ihrem schönen Hobby. Er sparte auch nicht mit lobenden Worten für zwei aussergewöhnliche Chöre, die ihrem Publikum ein wunderschönes und unvergessliches Konzerterlebnis geboten hatten.